Grundpflege

Darunter verstehe ich die Pflege, die jeder Besitzer bei seinem eigenen Hund durchführt und nicht Dritten, z.B. Hundefriseuren, überlassen sollte.

bürsten und kämmen

Terrierstriegel
Softbürste
Kämme
Coat King

Die für mich selbstverständlichste Pflege, die aber manche Hundebesitzer schon vor Probleme stellt, ist das Kämmen. Bei manchen liegt es an ungeeignetem Werkzeug. Hier kann ich Sie gerne beraten. Bei dem Verkaufsangebot hat man schnell viele Bürsten oder auch Kämme gekauft und kommt trotzdem nicht durch's Fell. Bei der verschiedenen Behaarung der Rassen, ist für jede Haarart oft eine andere Bürste von Nöten.

Kurzes oder ganz glattes Haar, mit wenig Unterwolle ist gut mit dem Terrierstriegel zu bearbeiten, oft reicht auch ein Kamm. Kommt mehr Unterwolle ins Spiel, steigt man am besten mit einer Softbürste ein. Ist das Haar länger, wellig und zeigt massenhaft Unterwolle, kann man als Erstes einen Coat King anwenden. Doch Vorsicht: Wenn er neu ist, sind seine Klingen scharf, also dosiert einsetzen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Hund gut durchgekämmt ist, wenn man ihn mit einem mittelzahnigen Metallkamm ganz durchkämmen kann, ohne dass dieser irgendwo hängen bleibt. Dieser Metallkamm sollte zur Grundausstattung für jedes Haar gehören.

Viele Besitzer kämmen nur den Rücken des Hundes, das ist natürlich bei weitem nicht ausreichend. Gerade die Stellen, an die man nicht so gut heran kommt, oder an die der Hund einen nicht so gern heran lässt, sind wichtig. Beine, Bauch, Axilla und Bart. Sie verfilzen oft am schnellsten und dann wird es beim Auskämmen schmerzhaft.

Damit wäre ich auch schon beim zweiten Problem vieler Hundebesitzer, welches das einfache Kämmen für sie scheinbar unmöglich macht. Viele Hunde wehren sich massiv gegen diese Pflege. Dies ist grundsätzlich nicht hinzunehmen. Für Hunde, die in dieser Situation bissig reagieren, gibt es Nylonmaulkörbe in allen Größen. Die Größe 2 ist meist die Richtige, da es oft die mittelgroßen Hunde (Welsh, Fox usw.) sind, die sich gegenüber ihren Besitzern mit den Zähnen zur Wehr setzen.

Wie häufig das Kämmen nötig ist, hängt wieder einmal ganz von der Fellbeschaffenheit ab.

Faustregel: Wenn es nicht verfilzt ist, ist es ausreichend.

 

Nun ist der Hund gekämmt, jetzt komme ich zu den Feinheiten
  1. Man sollte das Haar im gesamten Genitalbereich (Anus, Vorhaut, Vulva) kurz halten, damit kein Kot oder Urin darin haften bleibt. Sollte dieses doch einmal passieren, ist ein einfaches Abwischen mit einem feuchten Tuch völlig ausreichend, um Überreste zu entfernen. Bei Durchfällen ist natürlich eine gründlichere Reinigung, ggf. mit Shampoo, erforderlich.
  2. Haare zwischen den Pfotenballen sollte man auch kurz halten. Hier setzen sich oft Steinchen etc. fest und verfilzen dann mit dem Haar zu großen Klumpen, die beim Laufen hinderlich sind.
  3. Auf die Nagellänge sollten Sie achten. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Nagel beim geraden Stand der Hundes den Boden nicht berühren sollte, sonst ist er zu lang. Daumenkrallen nicht vergessen, sie sollten nicht spitz sein oder gar rund wachsen.

  4. Ohrenkontrolle. Die Anzahl der Haare im Gehörgang sollte nicht überhand nehmen. Zupfen Sie die Haare einfach mit den Fingern heraus. Auch das gefällt vielen Hunden nicht. Aber wenn es regelmäßig gemacht wird, gewöhnen sich die meisten Hunde daran und Sie haben eine bessere Kontrolle über Verunreinigungen oder gar Entzündungen. Ist das Ohr stark gerötet, oder geschwollen, sollten Sie mit Ihrem Hund den Tierarzt aufsuchen.
  5. Augen: Sie sind regelmäßig von anfallender, oft schleimiger, Tränenflüssigkeit zu befreien.
  6. Zähne: Sollten in kurzen Abständen auf Rückstände bzw. Zahnstein kontrolliert werden. Je nach Zahnsteinbefall ist er selbst mit einem Zahnsteinentferner, oder mit dem Fingernagel abzuziehen. Bei starken Befall muß man den Zahnstein vom Tierarzt mit einem Ultraschallgerät entfernen lassen. Wichtig ist die grundsätzliche Kontrolle, da ein starker Zahnsteinbelag das Zahnfleisch zurückdrängt und dieses sich dann entzündet.
  7. Bärte: Sollten täglich ausgekämmt, ggf. gereinigt werden. Dies versteht sich dann von selbst, wenn man überlegt, wo der Hund seine „Nase“ den ganzen Tag schon gehabt hat. Futter, Mauselöcher, Urinmarkierungen usw.

 

Ein Wort noch zum Baden. Für den rauhhaarigen Hund gilt: Weniger ist mehr. Sollten sich Verunreinigungen nicht mehr mit der Bürste oder klarem Wasser entfernen lassen, dann kann man ausnahmsweise einmal zu einem stark rückfettenden Shampoo greifen. Aber Vorsicht, kein Nerzölshampoo für den Rauhhaar, das macht die Haare weich und geschmeidig!

Nun mag Ihnen das alles sehr viel und zeitaufwendig erscheinen, dem ist aber nicht so. Ich benötige für die Grundpflege meines Hundes täglich zehn Minuten, wenn ich mich um die Zähne oder Ohren kümmere, unwesentlich länger. Diese Zeit sollten Sie Ihrem Hund auf jeden Fall gönnen. Es dient seiner Gesunderhaltung und er bekommt noch eine extra Portion Zuwendung.

Einige von Ihnen werden sagen: „Was die erzählt, ist doch selbstverständlich“. Das ist vorbildlich. Aber ich kann Ihnen versichern, das ist nicht die Regel!

So bitte nicht!

 

 

 

 

 

 

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