"Jack Daniels v.d. Locher Mühle"

07.04.96 - 14.12.02

Ausdauerprüfung

HD- A2

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Nachdem, nach Gregorys Tod, Ben nun wieder ein Jahr alleine war, sollte er wieder einen Kumpel an seine Seite bekommen. Die Lust zum Ausstellen hatte ich nicht verloren und da ich von Ben´s Wesen so begeistert war, sollte es dieses Mal ein zweiter Airedale sein. Einen Züchter dessen Airedale mir gut gefielen, hatte ich mir schon aus geguckt. Und so zog im Juni 1996, Jack, Sohn des berühmten „Head Hunter v.d. Locher Mühle“, bei uns ein.
Auch mit ihm, fing ich schon im Welpenalter mit der Fährtenarbeit an, die ihm sehr viel Spaß machte. Da ich mit Ben sowieso auf dem Hundeplatz arbeitete, wurde auch Jack hier schon sehr früh, spielerisch in die Unterordnung und in den Schutzdienst eingeführt. Er war nicht das Arbeitstier wie mein Ben, allerdings konnte ich mich, für einen Hund aus der „Showlinie“, über seine Fortschritte nicht beklagen.

Bis zu dem Tag, an dem er sich aus mir unerfindlichen Gründen, beim Schießen erschrak. Bis dahin absolut schussfest, war tatsächlich an diesem Tage seine Hundesport „Karriere“ beendet. Alles haben wir versucht, doch die Schussunsicherheit in der Unterordnung blieb, aber nur dort. Knallen im Alltag oder auch schießen bei einer nahen Jagd waren später kein Problem mehr.

Da es zu dieser Zeit aber nur eine Begleithundeprüfung mit Schießen gab und auch damals schon diese Prüfung unerlässlich, für weiterführende Prüfungen war, nahm unsere Aufbauarbeit für die Schutzhundeprüfung und Fährtenhundprüfung ein jähes Ende.

Natürlich arbeiteten wir weiter um uns zu beschäftigen aber ohne Ziel lässt man es dann doch eher schleifen. Allerdings beherrschte er später die Fährte und die Unterordnung bis zur Stufe drei und den Schutzdienst der Stufe eins sehr gut, so dass ich es noch einmal auf einen Versuch ankommen ließ und ihn im Mai 1999 zu einer Begleithundeprüfung meldete.

Da hatte ich aber die Rechnung ohne meinen Jack gemacht. Obwohl die Freifolge mit Schuss, bis dahin nie wieder geübt, verließ er nach der Gruppe das Geschehen. Es muss tief in ihm gesteckt haben.

Ganz ohne Prüfung sollte aber auch er nicht bleiben. Fit wie ein „Turnschuh“, bestand er am 27.09. 98, die Ausdauerprüfung.

Mit der Ausstellerei war es bei ihm auch so eine Sache. Hier machten uns fehlende Zentimeter Körpergröße und meine damals noch mangelhafte Kenntnis des Showtrimmings eines Airedale einen Strich durch die Rechnung. Zweitem konnte ich im Laufe der Zeit ja abhelfen, aber Zentimeter sind Zentimeter, da beißt die Maus keinen Faden ab. Er sah im Schauring, zwischen den ganzen anderen Rüden eher wie ein zu groß geratener Welshterrier aus und so bekam er auch „nur“ ein verdientes SG.

Da uns 1998 unserer Ben verlassen musste, Schussfestigkeit nicht sicher vorhanden war, reduzierten sich unsere Besuche auf dem Hundeplatz, einige Zeit nur noch auf mein Amt des Ausbildungswartes. Ausstellungen besuchten wir nur noch als begeisterte Zuschauer.

Jack, gut erzogen und einfach ein Hund zum „knuddeln“ nahm nun den Rest seines Lebens, sein „Amt“ als Familienhund war.

Im Jahre 2000 zogen wir nach Neu-Isenburg, in die Nähe von Frankfurt. Hier waren nun auch die Hundeplatzbesuche gänzlich gestrichen aber es hieß viele neue Hundebekanntschaften zu machen und die neue Umgebung zu erobern.

Jack war sein ganzes Leben lang gesund und kannte den Tierarzt nur vom Impfen, bis er im Dezember 2002, völlig unerwartet, einem großen Krampfanfall erleiden musste.

Seine Panik in den Augen und die Ursache dieses Anfalls rieten mir, ihn schweren Herzens zu erlösen.

Juni 2012

 

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