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"Ben vom Miekenberg"
01.10.90 - Sommer 1998
Begleithundprüfung
Schutzhundprüfungen 1-3
HD- D1 |
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Ende 1990 erfüllte ich mir den Wunsch nach einem Airedale Terrier. Da ich zu der Zeit viel auf den Hundeplätzen unterwegs war, sollte er aus einer „Arbeitslinie“ stammen. So zog es mich zu Fam. Löhr, in den Zwinger v. Mieckenberg.
Von dort nahm ich den kleinen Ben mit, der ganz unerschrocken unser Zuhause eroberte. Die Worte vom Züchter, die mir immer noch im Ohr liegen, waren „zum ausstellen ist der aber nichts“. Nun, ich wollte ja auch einen Hund zum arbeiten, später wurde mir bewusst, wie Recht er doch behalten sollte. |
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Da Ascan kurz darauf verstarb, blieb Ben erst einmal allein. Und er war toll. Er arbeitete mit so viel Spaß, als wäre er für nichts anderes auf der Welt.
Kaum dass er das zulässige Alter erreicht hatte, machten wir auch schon unsere erste Prüfung, die BH.
Im November 1991 wurde es noch einmal spannend, das HD Röntgen stand an. Da ich zwar nicht züchten, aber mit ihm arbeiten wollte, war es mir wichtig zu wissen, wie es um seine Hüften stand. Der erste Schock saß tief, mittlere HD. Das bedeutete für mich, mit großer Sorgfalt seine Ausbildung fortzuführen. Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Im darauf folgenden Frühjahr, bemerkte ich, dass er Schwierigkeiten hatte, die einfachsten Fährten zu finden. An Ungehorsam war einfach nicht zu denken, er roch sie nicht, welches mir ein Test mit einer Fleischschleppe zeigte. Da er auch anfing sich zu kratzen, tippte der Tierarzt auf eine Allergie. Und er sollte leider recht behalten. Allergie auf Gräser, Pilze, Roggen und Hausstaub. Das war ja wieder ein Schlag ins Kontor.
Aber ich hatte die Rechnung ohne meinen Ben gemacht, der sich mit entsprechender Behandlung, nicht unterkriegen ließ und so tat als sei er der gesündeste Hund der Welt. |
Im August 1992 bekam er dann auch wieder Verstärkung, obwohl er sicher gerne drauf verzichtet hätte. Aber er war noch jung genug, sich mit dem Spielkameraden sehr schnell anzufreunden. |
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Ben mit Welpe Gregory |
Ben, der selbstbewußtete Hund, den ich bis jetzt hatte. Seine Führungsqualitäten wurden auch von Gregory und später Jack, nie in Frage gestellt. Im Gegenteil, sein ganzes Leben lang, hat er dies wenigstens einmal jährlich mit meinen Führungsqualitäten getan. Dies habe ich aber mit der „3 Wochen Kur“ von Aldington, immer schnell wieder ins rechte Licht rücken konnte.
Unsere Beziehung hätte nicht besser sein können, denn er vertraute mir voll und ganz.
Auch als wir im Okt.´ 92 wieder einmal den Tierarzt aufsuchen mussten. Dort ließ er sich in Lokalanästhesie, ein Hystiozytom an der Oberlippe entfernen. Gutartig, mein Gott, als die Krankheiten verteilt wurden, hat er immer hier geschrieen. Sein Lebenslauf liest sich wie eine Anamnese und es riss nicht ab. |
Aber unbeirrt und fröhlich lebt und arbeitet er weiter und bleibt Gregorys großes Vorbild.
Im Mai `93 bestand er die erste Schutzhundprüfung.
Ein Jahr ohne Tierarztbesuch, jippi. Aber meine Euphorie, die aufkommen wollte wurde schnell wieder gebremst. Im Oktober ´93 hatte Ben Probleme beim aufstehen. Er bewegte sich wie ein uralter Hund und ich hatte die Vermutung, die Schmerzen seien in der Vorhand. Die Bewegung sah aus als handle es sich um einen Rheumakranken und leider sollte ich Recht behalten. Rheumafaktor pos.
Doch mein Bennebär wäre nicht mein Bennebär gewesen, wenn nicht ein paar Schmerztabletten geholfen hätten. Einen Monat später bestand Ben die Schutzhundprüfung 2. |
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Dann schien seine Pechsträne erst einmal vorbei zu sein. Wir verbrachten 1 ½ Jahre mit jeder Menge Freizeitgestaltung, fuhren mit Gregory zu Ausstellungen und übten ganz wie nebenbei für die SchH Prüfung 3.
Im April ´95, verloren wir dann seinen Kumpel Greg.
Und Bennebär genoss es, wieder voll im Mittelpunkt zu stehen. Im September diesen Jahres bestand er dann auch seine letzte Prüfung. Gerade so durch die Fährtenarbeit gekommen, beschloss ich ihm keine weiteren Prüfungen mehr abzuverlangen.
Mittlerweile Ausbildungswart und selbst keinen Hund zum Arbeiten, kam im Sommer ´96 ein zweiter Airedale in unser Rudel.
Ben hatte wieder eine kleine Erziehungsaufgabe und meisterte sie mit Bravour.
Anfang des nächsten Jahres, wie sollte es anders sein....., ein Knoten am Rippenbogen. Wieder ließ er ihn in Lokalanästhesie entfernen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Aber leider war es ein Knochensarkom. |
Wir verbrachten noch ein wunderbares Jahr zusammen in dem ich ihn all die Dinge tun ließ, die ihm immer sehr viel Spaß gemacht haben.
Bis an einem Wochenende, im Sommer ´98, ihn all seine Krankheiten auf einmal einzuholen schienen. Ich musste Abschied nehmen von meinem Bennebär. |
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Jetzt, beim schreiben dieser Zeilen, überkommt mich eine große Traurigkeit, was hatte dieser Hund an OP´s, Spritzen, Tabletten und Schaumbädern ertragen. Und niemals sah ihm jemand sein Leid an.
Seine Eigenständigkeit war fast die einer Katze, nur ich spielte in seinem Leben eine kleine Rolle.
November 2011 |
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